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 Met (Honigwein)

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Alessa de Jongria

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BeitragThema: Met (Honigwein)   Met (Honigwein) Icon_minitimeDo März 20, 2008 3:07 pm

MET - Honigwein

(Vorab eine kleine Met - Kunde)

Der Met erfreute sich nicht nur bei den Germanen äusserster Beliebtheit, sondern war auch noch im Mittelalter bis heute in aller Munde.
Selbst die Medizin nutzte ihn damals und man kannte ihn unter dem Namen: Hydromel
Empfohlen wurde er gegen Schwindelsucht, "warmen Magen" und allerlei anderer Zimperlein, die die Menschen seinerzeit plagten.

Es gilt als gesichert, daß die ersten alkoholischen Getränke der Menschheit Met und Wein waren, wobei die Metgewinnung etwas älter als das Verfahren zur Weinherstellung sein soll - und Wein war in Vorderasien und Ägypten schon seit 3500 v. Chr. bekannt.
Welche Bedeutung dieses Getränk für unsere Vorfahren hatte, lässt sich der germanischen Mythologie entnehmen....Met war das Getränk der Götter

Die für den Menschen berauschende Wirkung wurde als Übergang göttlicher Kräfte auf den Menschen gedeutet. Sie benutzten ihn als Rauschtrunk bei kultischen Festen und da sie die Wirkung des Alkohols noch nicht verstanden, rankten sich viele Mythen und Sagen um das seltsame Gebräu. Die Veränderung ihrer Sinne schrieben sie einem geheimen Zauber zu.
Die Wikinger erlangten erst durch ihre Raubzüge und den späteren Handel das Wissen um die Herstellung des Mets.
Aufgrund des kalten Klimas war der Anbau von Wein in Skandinavien nicht möglich und so konnten sie keinen Wein keltern. Sie nahmen Honig und gaben erbeuteten Wein hinzu und es entstand ein süßes alkoholisches Getränk. Da Alkohol die Zunge lockert, benannten die Wikinger das Getränk nach dem Skaldenmet, dem Trank der nordischen Mythologie "Der jedem, der davon genoss, die Gabe der Dichtkunst verlieh.”

Das Wort „Met" kommt aus dem indogermanischen „Madhu", was soviel wie süßer Trank bedeutet.
Ein Erklärungsmodell für die frühe Erfindung von Met bei den Germanen ist die ungenügend luftdichte Lagerung von Pollen. Wie Ausgrabungen bewiesen, wurden Pollen im Winter und auf längeren Schiffsreisen von den nordischen Völkern zur Verhinderung von Skorbut (Krankheit durch Vitamin C Mangel) reichlich eingenommen. Diese Pollenvorräte wurden, um sie vor dem Verderben zu bewahren, mit Honig überschichtet. Wurde ein Behälter undicht und konnte der Inhalt aus der Luft Wasser ziehen, dann setzte eine Spontangärung ein. Im Laufe des Gärprozesses entsteht weiteres Wasser, Kohlendioxid und Alkohol. Der Alkohol tritt in Geschmack und Wirkung voll zu Tage, während der Pollen seine reiche Wirksubstanz aus Eiweißen und Vitaminen behält. So entstand unbeabsichtigt Met.

Unsere Vorfahren glaubten über Tausende von Jahren, aufgrund der Spontangärung, dass Met ein Geschenk der Götter sei. Met erschien ihnen in seiner Süße wie ein Göttertrunk, mit dessen Hilfe bei ihren Festen und Gelagen göttliche Kraft auf Menschen übertragen werden konnte und sie so mit den Göttern in Verbindung brachte.
In den Ansatz spuckte man damals ein paar Mal kräftig hinein, damit der Met besser gelinge. Speichel enthält versch. Enzyme, die den Gärprozess einleiten.
Das Aufkommen der Bierbrauerei war später um einiges billiger, so dass jetzt Bier zum dominierenden Getränk aufstieg und der Met in Vergessenheit geriet.

Nun aber zur Herstellung für 15 L a la Ita

Zubehör:

2 Ballonflasche (Gärballon mit 15 L Inhalt)
1 Gärrohr mit Verschlusskorken
sauber gespülte Flaschen
sterilisierte Korken zum Verschließen der Flaschen

Zutaten:

4500g (3 Liter) Honig (einfach)
1500g (1 Liter) Honig (aromatisiert...z.B. Wald-, Heidehonig)
1 Liter naturtrüber Apfelsaft
11 Liter Wasser
2 Stangen Zimt
2 Stängel getrockneter Salbei
1 TL Muskatnuss
½ TL gemahlene Galgantwurzel
1 Fläschen Reinzuchthefe Samos (Kann aber auch eine andere sein, z.B. Malaga, Portwein, Burgund oder eine andere schwere Hefe)
3,5 g Hefenährsalz

Herstellung:

Die 11 Liter Wasser werden auf ca. 50 bis 60°C erhitzt, wozu dann die 3 Liter einfacher Honig zugegeben werden. Das Wasser-Honig-Gemisch wird solange leicht gerührt, bis sich der Honig vollständig im Wasser gelöst hat.
Es bildet sich auf der Oberfläche ein mehr oder weniger starker Schaumteppich, den man z.B. mit Küchenkrepp oder einer Schaumkelle, über die ein Kaffeefilter geschoben ist, abschöpfen muss. Dann das Wasser-Honig-Gemisch auf Zimmertemperatur (ca. 20°C) abkühlen lassen.
Der Liter Apfelsaft wird mit dem Hefenährsalz und der Reinzuchthefe (z.B. in einem Messbecher) vermengt und in den Gärballon gefüllt. Die Gewürze und Kräuter, also Zimt, der Salbei, die Muskatnuss und die Galgantwurzel werden in ein Stück unbehandelten Leinenstoff gegeben und zusammen mit einem Gewicht (gewaschener Kieselstein oder etwas anderem Lebensmittelunschädlichen) zu einem Säcklein zusammen gebunden. Dieser Gewürzsack wird in den Gärballon gehängt.
Wenn das Wasser-Honig-Gemisch abgekühlt ist, wird es ebenfalls in den Gärballon eingefüllt und der Gärballon wird mit dem Gärrohr mit Verschlusskorken verschlossen. Danach stellt man alles an einen warmen Ort (Zimmertemperatur).

Die sichtbare Gärung setzt nach ca. 1-2 Wochen ein, d.h. es haben sich nun genug Hefebakterien gebildet und es kommt zur Bläschenbildung. In der Anfangsphase der Gärung kann der Ballon ab und zu leicht geschüttelt werden, um die Reinzuchthefe besser zu verteilen. Der Gärvorgang dauert ca. 3 Monate!
Das Ende wird angezeigt, wenn es zu keiner Bläschenbildung mehr kommt und die Hefebakterien zu Boden sinken. Ich lasse den Schwebstoffen genügend Zeit (ca. 3 bis 4 Wochen), um sich auf dem Boden abzusenken.
Wenn die Schwebestoffe sich abgesetzt haben, fülle ich den Met in einen anderen Gärballon um. Dabei ist darauf zu achten, dass keine Schwebstoffe vom Boden wieder aufgewirbelt werden. Der Gewürzsack hat nun auch seine Schuldigkeit getan und kann entfernt werden.
In den abgezogenen Met wird nun der Liter des aromatischen Honigs gegeben und durch leichtes Rühren aufgelöst (nicht erneut erhitzen!!!)

Jetzt wird der Met verschlossen, um zu reifen und sich zu klären, was am besten an einem kühlen Ort passieren kann. Nach etwa einem Monat wird der Met auf saubere Flaschen gezogen und mit den sterilisierten Korken verschlossen, falls er nicht schon gleich getrunken wird *grins*

In diesem Sinne... Sláinte ^^ Comic2
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